Entwurf: Der Pavillon diente als Ausstellungsraum im Rahmen der Landesgartenschau 2014 in Schwäbisch Gmünd mit etwa 1,5 Mio. Besuchern. Seither wird er als „grünes Klassenzimmer“ genutzt. Der Pavillon ist dem Plattenskelett von Seeigeln nachgebildet, das durch die spezifische Anordnung der Platten eine besonders stabile und effiziente Konstruktion bildet.
Holz: Der Pavillon ist das erste Gebäude, dessen Schalentragwerk aus Buchenplatten vollständig robotisch gefertigt wurde; die Entwicklung wurde von der EU und dem Land Baden–Württemberg gefördert. Die neuartige Holzplattenbauweise ermöglicht eine innovative Architektur und zugleich eine ausgesprochen leistungsfähige, ressourcenschonende Schalenkonstruktion mit einer Materialstärke von gerade einmal 50 mm. Es wurden lediglich 12 m³ Holz benötigt, die auch fast vollständig verwendet wurden, denn der Verschnitt wurde zum eingesetzten Buchenparkettfußboden weiterverarbeitet.
Technik: Die robotische Fertigung ermöglichte die Herstellung von 243 unterschiedlichen Platten einschließlich Zuschnitt der Dämmung, wasserführenden Schicht und Deckschicht. Die größte Herausforderung war die Fertigung der 7 600 geometrisch unterschiedlichen Zinkenverbindungen.
Sonderprojekte
Forstpavillon
Schwäbisch Gmünd, Deutschland
Die einem Seeigel nachgebildete, hocheffiziente Schalenstruktur aus Holz wird durch Verknüpfung computerbasierter Entwurfs- und Fertigungsverfahren möglich.
Grundinformation
Technische Aspekte
Lageplan
Fertigstellung |
2014
Bauherrschaft |
Landesgartenschau Schwäbisch Gmünd 2014 GmbH (DE)
Architektur |
Prof. Achim Menges, Universität Stuttgart (DE)
Tragwerksplanung |
Prof. Jan Knippers, Universität Stuttgart (DE)
Bauzeit |
2 Monate
Geschosszahl |
1
Grundstücksgröße |
723 m²
Bruttogrundfläche |
139 m²
Baukosten, netto (KG300 + 400) |
ca. 1 900 €/m²
Auszeichnungen |
German Design Award Special 2016; Wilhelm-Klauditz-Preis 2015; Holzbaupreis 2015 Baden-Württemberg; Beispielhaftes Bauen Ostalbkreis 2009-2014; RobArch Pioneering Research Award 2014
Technische Aspekte
Konzept |
Holzsegmentschale: Buchenfurniersperrholz (50mm); Wärmedämmung: Weichfaserplatte aus Tannen- und Fichtenholz; Deckplatten: Lärche-3-Schichtplatten
Holzbaufirma |
Müllerblaustein Holzbau GmbH, Blaustein (DE)
Herkunft des Holzes, Zertifizierung |
PEFC-/FSC-zertifiziertes Holz; Deckplatten: Alpenraum (DE); tragende Schicht: Europa
Nachverfolgbarkeit des Holzes |
Verarbeitende Firmen wurden benannt
Wertschöpfungskette Holz |
Ausführung durch regionale Firmen (100 km Umkreis)
Technische Ausstattung |
Saisonale Nutzung, d.h. ohne aktive Heizung und Kühlung
U-Wert Wand | Dach | Boden | Fenster in W/(m²K) |
0,8 (Wärmedämmung)
Lageplan